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Bastel/Löt-Kurs
für Kids beim DLT-2007
In der Löt-/Bastelaktion wird in diesem Jahr
ein richtiges Radio gebaut. Mit einem hochintegrierten (nur 3 beinigen) IC
ist in der Grundausbaustufe mit vorgefertigter Steckspule der Empfang von
Mittelwelle mit integriertem Ferrit-Stab möglich. In der nächsten
Ausbaustufe kann dank des modularen Konzepts mit anderen Steckspulen der
Empfangsbereich bis zu 7 MHz ausgeweitet werden. Hier bringt der Anschluß
einer langen Drahtantenne eine gewaltige Empfangsverbesserung. Die NF
stellen wir für die bei den Kids ohnehin vorhandenen 200 Ohm-Ohrhörer zur
Verfügung. Die Speisung erfolgt über eine Mignon-Batterie (AAA-Zelle). Dank
des geringen Stromverbrauches ist eine lange Betriebsdauer gewährleistet.
Mit dem AM-Radio IC MK484 (wohl japanische "Kopie" des von Ferranti Electronics Ltd.
1970 entwickelten IC ZN414Z, jetzt TA7642 als Ersatz angeboten) läßt sich mit nur
wenigen zusätzlichen Bauteilenen sehr einfach ein empfindlicher Mittelwellenempfänger
aufbauen, der in seinen Empfangseigenschaften einen Superhetempfänger kaum nachsteht.
Beim IC MK484 handelt es sich um einen Ein-Chip-Radio, welcher mit 10 internen
Transistoren in einem dreibeinigen "Transistor"gehäuse einen dreistufigen HF-Verstärker,
Demodulator und eine Verstärkungsregelung für den Frequenzbereich von 150 kHz bis 3 Mhz
realisiert. Mit einem Eingangswiderstand von 4 MOhm (!) wird der Schwingkreis nur sehr
gering belastet, woraus sich die verblüffende Selektivität erklärt.
Der Schaltkreis benötigt eine Versorgungsspannung zwischen 1,1 und 1,8 V (0,3 mA) und
kann direkt mit einem sog. Kristallhörer betrieben werden, eine einstufige
Transistorverstärkerstufe gibt mehr Reserven und erlaubt auch die Verwendung
niederohmiger Kopf(Ohr-)hörer.
Den TA7642 gibt es bei "Conrad" (Artikelnummer 178535). Das Lautstärkepotentiometer ist
mit einem Ein-/Aus-Schalter gekoppelt. Mit dem Einstellregler kann man eine optimale
Empfindlichkeit des Empfängers einstellen, ohne das das Ganze zu Schwingen beginnt.
Für die Ferritantenne wurde ein 51 (x 8) mm langer Ferritstab von "Conrad"
(Artikelnummer 535575) verwendet, die Spule hat 80 Windungen mit 0,4 mm Kupferlackdraht.
Anzuraten ist die Verwendung von HF-Litze (Erhöhung der Spulengüte und damit Verbesserung
der Selektivität.) Der Al-Wert des Ferritstabs beträgt ca. 40 nH/N² (eigene Messung),
man erhält bei 80 Windungen folglich eine Induktivität von ca. 260 µH. Der kleine
gekapselte Drehko aus einem Transistorradio hat 350 pf Endkapazität. Der Abstimmbereich
liegt bei mir zwischen ca. 515 und 1900 kHz. Die gemessene Stromaufnahme beträgt bei
Benutzung eines Kristallhörers ca. 0,5 mA.
Der kleine Empfänger zeigt eine ausgzeichnete Empfangsleistung - sehr empfindlich und
guteTrennschärfe!
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