in
THEMATIK und LERNZIELSETZUNG
aufgestellter Stoff-Verteilungs- bzw.
Rahmen-
Lehrplan
zur Erlangung der belgischen B
A S I S
L I
Z E N
Z
A
m a t e u r f u n k - B a s i s -
bzw. E
i n s t e i g e r l i z e n z
Die Einsteigerlizenz läßt sich zu den zwei Klassen
der Amateurfunkprüfungen, die für die Nutzung der bewilligten Frequenzbänder
im Amateurfunkdienst Zugang gewähren, miteintragen.
Alle zukünftigen Funkamateure müssen zur Erlangung
einer derartigen Funkgenehmigung ganz bestimmte Urteilsfähigkeiten und
Sachkenntnisse vorweisen.
Die B a
s i s l i z e n z stellt den
E i n s t i e g zum Amateurfunkdienst dar. Sie zielt für den Funkanwärter
darauf ab, das Hobby auf eine spannende und fesselnde Art kennenzulernen mit der
Verpflichtung, ein Minimum an Kenntnissen und praktischer Erfahrung unter Beweis
zu stellen.
Das
Programm führt im einzelnen alle Erfordernisse für den ersten Teil auf, den
die B a - s i s l i z e n z und
die HAREC-Lizenz (Anmerkung siehe Seite 12) umfassen.
Ein Kandidat oder Anwärter muß nicht
notwendigerweise eine Basislizenz erwerben, um zu der Prüfung für die
HAREC-Lizenz zugelassen zu werden.
Die Anforderungen zum Erwerb beider Lizenzen sind so aufgebaut, daß sie mit denselben Anforderungen anderer CEPT-Länder so weit wie möglich übereinstimmen. Dies setzt den Erhalt einer Reziprozität zwischen den verschiedenen Ländern zum Ziel.
Der Syllabus:
das P r o g r a m m
und die
L e r n z i e l e
Das Programm erfaßt das gesamte Muß-Wissen und den
zu erwartenden Erfahrungshorizont zur Erlangung der B a s i s l i z e n z.
Das Programm garantiert dem Anwärter einen Kenntnisstand und eine praktische Mindesterfahrung auf dem Gebiet der Radiokommunikation so, daß er als Funker mit diesem Zertifikat die Amateurfunkbänder verantwortungsvoll benutzen kann.
Die wesentlichen, genau zu studierenden Punkte sind
unter L e r n z i e l
aufgeführt (die rechte Spalte im Originaldokument). Die Begriffe
w i s s e n ( oder
k
e n n e n ) und v
e r s t e h e n (oder
a n w e n d e n
k ö n n e n ) werden verwendet, um den unterschiedlichen Grad an
Kenntnistiefe anzudeuten.
W i s s e n (oder k
e n n e n ) will sagen, daß man etwas erkennt oder kennt und daß man es
auf eine gestellte Frage oder Situation einordnen kann. Hier ist es nicht nötig
zu wissen w a r u m und
w i e s o , noch die tieferen Hintergründe im einzelnen zu begreifen und
darzulegen.
deutsche Übersetzung von ON8BN
- 2 -
Wir gehen von dem Prinzip aus, daß die Grundbegriffe
und deren Hintergrund angesprochen werden, um in diesem Lehrgang das
Erinnerungsvermögen mit den dahinterstehenden Ideen zu fördern. Die ergänzenden
Sachgebiete (das Warum und Wieso) sind nicht Gegenstand dieser Prüfung.
Ein Beispiel dazu ist der Begriff von Punkt 3b1, wo
die Formel P = U · I
bekannt sein muß und ebenso dessen Symbole. Es muß auch eine Berechnung
durchgeführt werden, bei der zwei Werte vorgegeben werden und der dritte (die
Unbekannte) zu berechnen ist. Ein Taschenrechner (E.T.R.) ist nicht
erforderlich, da während der Prüfung einfache Zahlenkombinationen verwendet
werden und der PC-Rechner per Bildschirm zur Verfügung steht. Ein weiteres
Beispiel ist der Begriff 1a1. Der
Prüfling muß wissen, daß der Ama-teufunkdienst keinen kommerziellen Charakter
hat, ohne dabei die Warum-Frage beantworten zu können.
V e r s t e h e
n ( oder
a n w e n d e n k ö
n n e n ) setzt eine genauere Sachkenntnis voraus, wobei es sich um das
Verstehen der Warum-Frage handelt und auch noch zu wissen , wo und wann dies
anzuwenden ist.
Das gilt überall da, wo der Prüfungskandidat
bestimmte Situationen beurteilen und einschätzen bzw. seine Fertigkeiten auf
verschiedene Situationen anwenden muß. Der Punkt 4b6 bezieht sich auf den
Begriff der Über-Modulation, wobei der Kandidat auf Ursache und Konsequenzen
dieses Phänomens als
Sendeamateur versteht, welche notwendigen Schritte man zur Unterdrückung
solcher Probleme unternehmen muß. In 9c1, wo es sich um herunterhängende
Leitungen handelt, kann der Kandidat mit Situationen konfrontiert werden, bei denen er in der Lage sein muß, die jeweils richtige
Grundregel anzuwenden. In einem solchen Fall ist es nötig, die entsprechenden
Sicherheitsbedingungen auseinanderlegen zu können und zu begreifen, wie die
Probleme auftauchen und worin die Risiken bestehen, die damit verbunden sind.
Hinsichtlich der in diesem Programm (Syllabus) erfaßten Stoffgebiete werden nunmehr anerkannte Amateufunkverbände ersucht, entsprechende Aufbaukurse zu organisieren.
Der Kurs soll jedoch nicht verpflichten, an der
praktischen und der theoretischen Prüfung teilzunehmen.
Der Kurs ist so eingerichtet, daß
keine Vorkenntnisse vorausgesetzt werden.
Der Kurs umfaßt eine Serie von Lektionen und
praktischen Übungen, die sich über eine Mindestanzahl von insgesamt 10 Stunden
verteilen.
Die Kursleiter müssen über ein Kursverzeichnis verfügen, das sämtliche Programmpunkte enthält mit jeglicher, ganz klarer Angabe darüber, was man jeweils w i s s e n und was man v e r s t e h e n muß.
deutsche Übersetzung von ON8BN
- 3
-
Der Kursus soll alle Programmpunkte im einzelnen
erfassen und umfaßt mindestens 40
Seiten im DIN A4-Format (wenn man als Maßstab TIMES NEW ROMAN bei einem
Schriftgrad von 11 zugrunde legt) und dies soll auch durch die IBPT
genehmigt werden.
Die theoretischen und praktischen Lektionen werden
von lizensierten Funkamateuren der Klasse A erteilt, die wenigstens schon 3
Jahre eine A- oder oder B-Lizenz besitzen. Die Identität der Ausbilder wird an
die IBPT durch die anerkannten Amateurfunkvereinigungen bekannt gegeben.
Die in Frage kommenden, namhaften Amateurfunkverbände
sollen dann die IBPT mindestens einen Monat im voraus über die Organisation und
den detailierten Stundenplan informieren.
Am Ende der Unterrichtsstunden soll eine praktische
Prüfung stattfinden. Sie soll dann im Rahmen der gehaltenen Stunden über die
anerkannten Verbände ablaufen.
Während der praktischen Prüfung muß der Kandidat,
wie in Kapitel 8 vermerkt, beweisen, daß er einen Sender-Empfänger anschließen
und bedienen und daß er richtig und vorschriftsmäßig einen Funkkontakt auf
den Bändern herstellen kann.
Die Kommission für die praktische Prüfung setzt
sich aus drei anerkannten Prüfern zusammen. Auch kann (können) der (die)
Kursleiter daran teilnehmen.
Die anerkannten Prüfer sind Inhaber einer A-Lizenz
und müssen mindestens seit drei Jahren eine A- oder B-Lizenz besitzen, wobei
ihre Identität mitgeteilt und durch die IBPT akzeptiert wird.
Die Organisatoren der praktischen Prüfung müssen
zwecks Durchführung der Prüfung sicherstellen, daß die Anlage, die Antennen
und die dazu nötigen Geräte zur Verfügung stehen.
Die drei Prüfer sollen ein Prüfungszertifikat
unterzeichnen, durch das bescheinigt wird, daß der Prüfling während der
praktischen Prüfung gezeigt hat, daß er hinreichende praktische und
betriebstechnische Kenntnisse besitzt, um eine Amateurfunkstation regelgerecht
und gefahrenfrei bedienen zu können.
Der praktische Testerfolg, für den alles im Rahmen
desselben Verbandes organisiert werden soll, stellt eine
Zulassungsvorraussetzung für die theoretische Prüfung bei der IBPT dar.
Die Anzahl, wie oft ein Kandidat die praktische Prüfung
ablegen kann, ist nicht begrenzt.
deutsche Übersetzung von ON8BN
- 4
-
.
Das Mindestalter zum Ablegen einer Basislizenz ist
auf 13 Jahre festgelegt.
Lediglich die Kandidaten, die ein Zertifikat der
bestandenen praktischen Prüfung vorlegen können, werden für die theoretische
Prüfung, die bei der IBPT durchgeführt wird, zugelassen.
Die theoretische Prüfung besteht aus einer Serie von
Fragen im Ankreuz-Testverfahren (multiple
choice) mit jeweils vier möglichen Antworten. Die Fragen beziehen sich nur
auf das im Programm übernommene Stoffgebiet.
Zum Bestehen der Prüfung muß der Kandidat einen
bestimmten Prozentsatz an Fragen richtig beantworten.
1a
Das Wesen des Amateurfunks
1a1
W i s s e n , daß eine
Amateurfunklizenz dazu
dient,
sich im Selbststudium die Techniken der Ra -
diokommunikation anzueignen und daß diese Erlaub-
nis keinen kommerziellen Charakter hat.
2a
Verschiedene Arten von Lizenzen
2a1
Kennen der verschiedenen belgischen Lizenz-
klassen. Wissen, daß
es höhere Lizenzklassen gibt,
die mehr Möglichkeiten zulassen und die es gestat-
ten, seine Sendegeräte selbst zu bauen und zu ver-
ändern.Wissen, daß es viele
Länder gibt, bei denen
die belgische Basislizenz nicht anerkannt wird.
2b Zusammensetzung der Rufzeichen
2b1
Wissen, wie sich die Rufzeihen in Belgien zu-
sammensetzen.
Anmerkung des Übersetzers:
>Aus
Gründen der Vereinfachung wird von Zweispaltendarstellung auf
Einspaltendarstellung umgestellt
2c Betriebliche und gesetzliche Bestimmungen. Zu beherrschender Lehrstoff, der unter L e r n z i e l
des Prüfungstextes aufgelistet ist.
2c1
Wissen, wie sich eine Amateurfunkstation
identifizieren muß.
2c2
Wissen, daß man nur mit anderen Amateurfunkstationen
Kontakt aufnehmen darf.
2c3
Wissen, daß man keine kodierten Nachrichten schicken
darf, die ausschließlich nur vom Empfänger
verstanden werden können.
2c4
Wissen, daß Rundfunkübertragung und rundfunkartige
Aussendungen verboten sind.
deutsche
Übersetzung von ON8BN
- 5
-
.
2c5
Wissen, daß auch Musiksendungen untersagt sind.
2c6
Wissen, daß ausschließlich nur der Lizenzinhaber
die Amateurfunkstation betreiben darf.
Wissen, daß ein anderer lizensierter Funkamateur die Station
benutzen darf.
2c7
Wissen, daß der Inhaber einer Amateurfunkgenehmigung
bei Veränderung seiner Anschrift die
IBPT benachrichtigen muß.
2c8
Wissen, daß die Beamten von der IBPT das Zutritts-
und Überprüfungsrecht einer Amateurfunkan-
lage besitzen.
2c9
Wissen, daß IBPT-Beamte einer Amateurfunkstation
Einschränkungen auferlegen können, ja sogar
auch das weitere Betreiben einer Amateurfunkstelle völlig untersagen
können.
2c10
Wissen, daß man ein Tagebuch (Logbuch !) führen muß,
und zu wissen, welche Daten dort einzu-
tragen sind.
.2c11
Wissen und begreifen, was
in den Tabellen für die entsprechenden zugelassenen Amateurfunk-
bänder steht mit den entsprechenden Sendearten und
Ausgangsleistungen.
3. T e c h n i s c h e
G r u n d k e n n t n i s s e
3a E i n h e i t e n und
ihre a b g e l e i t e
t e n G r ö ß e n
3a1
Erkennnen der Einheit für Strom, Spannung, Leistung und
Widerstand und die dazugehörigen, ent-
sprechenden Abkürzungen (
Formelbuchstaben ) .
Anmerkung: die Präfixe m i
l l i ,
k i l o und
m e g a müssen
bekannt sein.
3b einfache elektrische Shaltungen
3b1
Erkennen des Zusammenhangs zwischen Spannung, Strom und
Leistung, besonders der Formeln:
P = U · I , I = P/U, U
= P/I. Diese Formeln anwenden können.
3b2
Wissen, daß sich der Widerstand dem Stromfluß
entgegensetzt.
3b3
Kennen: den Zusammenhang von Spannung, Strom und
Widerstand, besonders die Formeln beim
Ohmschen Gesetz: U = I ·
R, I = U/R,
R = U/I. Diese Formeln anwenden
können.
3b4
Wissen, daß eine Batterie (Zelle) zwischen ihren
Klemmen eine Spannung erzeugt und daß man da-
ran einen Stromkreis anschließen kann, um Strom fließen zu lassen.
3b5
Wissen, daß die Polarität an einer Batterie (Zelle),
um eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen, be-
deutungslos ist, daß aber elektronische Schaltkreise bei falscher
Polarität beschädigt werden können
3b6
Kennen der Bedeutung folgender Abkürzungen: C.C.(DC)
und C.A.(AC).
3b7
Erkennen der Symbole der Tafel 1
(siehe am Ende des Programms >
9 Schaltsymbole).
3c Netz-, Ton-
und Hochfrequenz
3c1
Kennen der Einheit für die Frequenz sowie die
Bedeutung der Abkürzungen RF und
AF.
Erkennen der graphischen Darstellung einer Sinuswelle und
wissen, daß sie von einem Oszillator
erzeugt wird.
Wissen, daß
die Frequenz des häuslichen Wechselstroms
50 Hz beträgt.
Wissen, daß sich die für den
Menschen hörbaren Frequenzen zwischen 100 Hz und 15 KHz bewe-
gen.
Wissen, daß sich die
Frequenzen des Sprachübertragungsspektrums zwischen 300 Hz und 3 KHz
bewegen.
Kennen der Frequenzbänder auf
HF, VHF und
UHF.
3c2
Wissen, daß Frequenzbänder genau definierten
Diensten zugewiesen sind. So zum
Beispiel der
deutsche Übersetzung
von ON8BN
- 6
-
3c2 (Fortsetzung)
Rundfunk, Flug-, Schiff- und
Amateurfunk.
3c3
Erkennen des
Zusammenhangs zwischen Frequenz
und Wellenlänge (
bezugnehmend auf die
Formeln: f (MHz)
= 300/ ..?.m
oder .?..m
= 300/ f (MHz) ).
4. S e n d e r
und E m p f ä n
g e r
4a vereinfachtes Blockschema
eines Senders
4a1
Kenntnis der Elemente in einem Blockschema eines
Senders und die damit verbundenen Stufen wie
Mikrofon, Audioverstärkung, Frequenzgenerator, Modulator, Endverstärker,
Speiseleitung und An-
tenne.
4b Technische Einzelheiten
von Sendern
4b1
Wissen, daß der Frequenzgenerator (Oszillator) eines
Senders diejenige Frequenz bestimmt , auf
welcher der Sender dann arbeitet.
4b2
Wissen, daß ein hochfrequenter Träger durch ein
Audiosignal oder Daten aus der Audiostufe mo-
duliert wird.
4b3
Erkennen: die
Form eines hochfrequenten Wellenzuges, ferner ein amplitudenmoduliertes und ein
frequenzmoduliertes Signal, sowie CW-Signale. Wissen,
was die Ausdrücke Träger,
Audiosignal,
moduliertes Signal bedeuten.
4b4
Wissen, daß die Leistungsverstärkung in der
Senderendstufe stattfindet.
4b5
Wissen, daß die Endstufe sauber an eine Antenne
angeschlossen werden muß und daß die Verwen-
dung einer schlechten oder falschen Antenne dem Sender Schäden zufügen
kann.
4b6
Wissen, daß übersteuerte Modulation eine
Signalverzerrung erzeugt, die Interferenz auf den Nach-
barkanälen verursacht.
Wissen, daß übermäßiger Hub eines frequenzmodulierten Signals
Interferenzen auf den Nachbar-
kanälen verursacht.
Wissen, daß man sich stets rückversichern soll, daß die
Mikrofonverstärkung (soweit sie zugäng-
lich ist) richtig eingestellt ist.
4c vereinfachtes Blockschema
eines Empfängers
4c1
Kennen: die Elemente im Blockschema eines Empfängers
mit den angeschlossenen Stufen :
Antenne, Speiseleitung, Frequenzeinstellung, HF-Vertärkung,
HF-Gleichrichtung oder Demodula-
tion, Audioverstärkung, Lautsprecher bzw. Kopfhörer.
4d Technische Einzelheiten
über Empfänger
4d1
Wissen, daß die Abstimmung eines Empfängers in den
Eingangsstufen stattfindet.
4d2
Wissen, daß die Audioverstärkung in der
Ausgangsstufe des Empfängers stattfindet. und daß sich
die HF-Gleichrichtung bzw. die Rückgewinnung der ursprünglichen
tonfrequenten Modulationsfre-
quenz zwischen der Eingangs- und
der Ausgangsstufe befindet.
5. S p e i s e l e i t u n g e n und
A n t e n n e n
5a S p e i s e l e i t u n g
5a1
Wissen, welcher Leitungstyp für den Transport von
HF-Signalen passend ist, und daß
Koaxialkabel
wegen seiner abschirmenden Eigenschaften am häufigsten verwendet wird.
deutsche
Übersetzung von
ON8BN -
7 -
5a2
Wissen, daß die HF-Stecker mit ganz bestimmten
Kabeltypen übereinstimmen müssen, und daß die
Abschirmung des Koaxkabels so gut
verbunden werden muß, daß mögliche
Streuung nach innen
oder nach außen gering bleibt ; ferner sollen
BNC- und PL259- Stecker
bestimmt werden können.
5b verschiedene A n t e
n n e n a r t e n
5b1
Wissen, daß eine Antenne dazu dient, elektrische
Signale in Radiowellen zu verwandeln und um-
gekehrt, und daß die Polarisation der Wellen von der Richtung (eigentlich
besser: Lage, Position)
der Antenne abhängt. So
erzeugt z.B. eine horizontal
ausgerichtete Antenne horizontal-polarisierte
Wellen.
5b2
Erkennen von
Dipol-, λ/4- Ground Plane-, Yagi-,
Langdraht- oder
5/8 λ - Antennen.
Wissen, daß die Dimensionen von HF- und VHF-Antennen
unterschiedlich sind, weil sie von der
Wellenlänge abhängen, obwohl sie physikalisch nach dem gleichen
Prinzip funktionieren.
Wissen, daß ein λ/2
– Dipol in praxi eine
physikalische Länge hat, die der halben Wellenlänge
der Signalfrequenz gleichkommt.
5c G r u n d e i g e n s c h a f t e n
von A n t e n n e n
5c1
Wissen, daß
ein vertikal montierter Dipol, eine Ground Plane Antenne und ein 5/8-Stab in
alle
Richtungen gleichmäßig verteilt
(omnidirektional) abstrahlen.
5c2
Wissen, daß
die Abstrahlung einer Yagi Antenne richtungsabhängig ist, und daß ihr
Antennenge-
winn eine Folge der Strahlungsbündelung ist.
5c3
Wissen, daß
die effektiv von einer Antenne abgestrahlte Leistung (
englisch: ERP effective radi-
ated
power, bezogen auf einen Halbwellendipol ) das
Produkt aus der an die Antenne gelieferten
Leistung mit dem jeweiligen Antennengewinn darstellt.
5c4
Wissen, daß
das Antennensystem auf die Sendefrequenz zugeschnitten werden muß.
Wissen, wenn die Antenne nicht für die verwendete Frequenz
ausgelegt ist, kann sie nicht an den
Sender angepaßt werden und wird infolgedessen nicht wirkungsvoll
funtkionieren.
5c5
Wissen, daß
auf den HF-Bändern, wenn eine Antenne nicht für die verwendete Frequenz zuge-
schnitten ist, ein Antennenanpaßgerät (Antennenkoppler, englisch:
ATU antenna tuning unit )
derart dazwischengeschaltet wird, daß die Leistungsstufe des Senders
ihre volle Leistung abgeben
kann.
5d S y m m e t r i s c h e
A n t e n n e n
5d1
Erkennen, welcher
Unterschied zwischen einer symmetrischen und einer unsymmetrischen An-
tenne besteht und daß man einen Balun verwenden muß, um einen HF-Dipol
über ein koaxiales
Kabel zu versorgen (das ein unsymmetrisches System darstellt).
5e Das SWV
S t e h - W e l l e n - V e r h ä l t n i s
(englisch: SWR standing wave
ratio)
5e1
Wissen, daß ein Stehwellenmeßgerät (SWR-Meter)
anzeigt, wenn ein Antennensystem an den Sen-
der angepaßt, und wenn die zum Sender hin reflektierte Leistung am
geringsten ist.
5e2
Wissen, daß ein in der Nähe des Senders gemessener,
erhöhter SWV-Wert ein Problem auf der An-
tennenseite bzw. des Koaxkabels und
n i c h t auf der Senderseite darstellt ( siehe auch 4b5 ).
5f Vewendung einer
k ü n s t l i c h e n A
n t e n n e ( englisch:
dummy load )
5f1
Wissen, daß eine künstliche Antenne einen
abgeschirmten Widerstand ( dummy load ) darstellt, der
deutsche
Übersetzung von .ON8BN -
8 -
5f1 (
Fortsetzung ) als Ersatz und an
Stelle des Antennensystems es erlaubt, den Sender ( unter
voller
Last )
zu
betreiben, ohne daß ein Sendesignal ausgestrahlt wird..
6. A u s b r e i t u n g
von R a d i o w
e l l e n
6a A u s b r e i t u n g s e i g e n s c h a f t e n
von R a d
i o w e l l e n
6a1
Wissen, daß sich Radiowellen geradlinig ausbreiten,
aber daß sie gebrochen und
reflektiert werden
können.
6a2
Wissen, daß sich Radiowellen abschwächen, wenn sie
sich ausbreiten.
6a3
Wissen, daß auf den VHF- und UHF-Bändern hügelartige
Erhebugen Schattenzonen erzeugen
und
daß Radiowellen sich beim
Eintritt in Gebäudezonen abschwächen,
aber eine Scheibe sie durch-
treten läßt.
6a4
Wissen, daß
die Reichweite auf VHF/UHF von der Antennenhöhe, ihrer gegenseitigen, direkten
Sichtweite und der Sendeleistung abhängt.
Wissen,
daß es eher vorzuziehen ist, die Antenne höher zu hängen,
als die Sendeleistung zu erhö-
hen, weil dies gleichzeitig nicht nur die Ausstrahlung, sondern auch den
Empfang verbessert.
Wissen, daß Außenantennen leistungsfähiger als Innenantennen
sind.
6a5
Wissen, daß sich die Reichweite auf VHF/UHF mit steigender Frequenz verringert,
und daß sie
auf diesen Frequenzen im allgemeinen nicht viel weiter als der Horizont
reicht.
6b Die I o n o s p
h ä r e
6b1
Wissen, daß die Ionosphäre aus ionisierten
(leitenden) Gasschichten
besteht in Höhen zwischen 70
und 400 km.
6b2
Wissen, daß auf HF fast alle Verbindungen über die
Reflektion an der Ionosphäre stattfinden.
Wissen, daß man über die
ganze Erde Ausbreitung von Radiowellen haben kann, aber daß alles
von der Art abhängt, wie die Ionosphäre die Wellen zur Erde
reflektiert.
Wissen, daß dies alles von
der Frequenz, dem Zeitpunkt des Sonnenfleckenzyklus, der Jahres-
und
der Tageszeit abhängt.
7. EMV
elektromagnetische Verträglichkeit
(englisch: EMC electro-magnetic compatibility)
7a Grundbegriffe der e
l e k t r o – m a g n e t i s c h e n
V e r t r ä g l i c h k e i t
7a1
Wissen, daß elektro-magnetische Verträglichkeit
„die Unterdückung von Interferenzen zwischen
verschiedenen elektronischen
Anlagen und Gerätschaften“ bedeutet.
7a2
Wissen, daß Radiosender in nahegelegenen elektronischen Anlagen und
Funkeinrichtungen Inter-
ferenzen erzeugen können.
7a3
Wissen, daß auch Radioempfanger aufgrund lokaler
Interferenzursachen Probleme haben können.
7a4
Wissen, daß die Störungen durch eingefangene
Radiowellen über Leiter erzeugt werden können, die
nicht als Antenne dienen, so zum Beispiel das elektrische Stromnetz,
TV-Antennenkabel, Telefon-
und Lautsprecherleitungen. Auf VHF/UHF kann auch Direkteinstrahlung
in das Gerät zu Störungen
führen.
7b A u f b a u einer
F u n k s t a t i o n gemäß
der E M V – R e g e
l n
7b1
Wissen, daß EMV-Probleme stark eingeschränkt werden
können, indem man die Antenne von Ge-
bäuden fernhält, indem man sie so hoch wie möglich aufhängt und indem
man symmetrische HF-
Antennen benutzt.
deutsche
Übersetzung von
ON8BN -
9 -
7b1
(Fortsetzung) Wissen, daß horizontale HF-Dipole weniger Probleme machen, und daß Langdraht-
besser:. endgespeiste Antennen mehr
Möglichkeiten anbieten, EMV-Probleme zu verursachen.
Wissen,
daß es Infos und Angaben gibt und auch
entsprechende, verfügbare Vorgehensweisen da-
rüber, wie man durch richtige Auswahl und Plazierung der Antenne
Interferenzen vermeidet.
7b2
Wissen, daß, je
höher die Ausgangsleistung, desto größer das Risiko wird, Interferenzen zu
erzeu-
gen..
Wissen, daß gewisse Betriebsarten leichter an Radio-, TV-
und Telefonalagen EMV- Probleme
verursachen können.
Wissen, daß Einseitenbandmodulation ESB (englisch: SSB) in dieser Hinsicht am wenigsten gute
Resultate liefert. Dazu eignen sich FM, CW (Telegrafie) und gewisse
digitale Betriebsarten viel
besser (wie z.B. PSK31).
7c I n t e r f e r e n z u n t e r d r ü c k u n g
bei Radios
und anderen
Apparaten -
Filtertechniken
7c1
Wissen, daß man die charakteristische Eigenschaft
eines elektronischen Gerätes, inmitten starker,
elektromagnetischer Felder trotzdem sauber zu funktionieren, mit
„Immunität“ (Nichtanfälligkeit)
bezeichnet .
Wissen, daß die Immunität
bei den meisten Geräten dadurch verbessert werden kann, indem man
Drosselspulen oder entsprechende Filter in dem betroffenen Bereich oder
am Antennen-Eingang
einsetzt.
Wissen, daß die Filter so nah
wie möglich an den Geräten plaziert werden müssen.
7c2
Wissen, daß alles, was mit dem Lichtnetz verbunden
ist , zu eben diesem Zweck davon erfaßt wird.
Wissen, daß Eigenbaugeräte
(es sei denn,sie sind mit Ringkernen versehen) gefährlich werden kön-
nen.
Wissen, daß es mannigfaltige
Quellen und Infos über den Kauf, den Selbstbau und Installation von
Drosselspulen und Filtern gibt.
7c3
Wissen, daß die HF-Verbindung mit der Erde bei einer Amateurfunkstation dazu
dient, einen direk-
ten Rückweg zur Erde für die HF-Ströme herzustellen, um so zu
vermeiden, daß diese HF-Ströme
auf andere elektronische Geräte umgeleitet werden und
dann dort Interferenzen erzeugen.
7d S o z i a l e F
o l g e n von I n t e r f e r e n z
bzw. S t ö r u n g e n
7d1
Wissen, daß EMV-Probleme
Diskussionen mit den Nachbarn herbeiführen können und dabei zu
wissen, daß es der notwendigen Diplomatie bedarf , und daß die IBPT
dazu Infos liefern kann.
8. B e d i e n u n g
und B e t r i e
b s k u n d e
8a B e t r i e b s k u n d e
8a1
Begreifen, warum
man zunächst hören muß, bevor man sendet und nachzufragen, ob die Frequenz
besetzt ist.
8a3
Wissen, warum man die Anruf-Frequenz zu räumen hat (
auf VHF/UHF ), sobald der Kontakt
her-
gestellt ist.
8a4
Das phonetische (
nach den radio regulations eingeführte NATO ) Alphabeth kennen.
8b A r b e i t e n
über R e l a i s f u
n k s t e l l e n
8b1
Wissen, daß eine Relaisfunkstelle/ Umsetzer
( englisch:
repeater ) dazu eingerichtet ist, die Reich-
deutsche Übersetzung von ON8BN - 10 -
8b1
(Fortsetzung) weite von
Mobilstationen zu vergrößern..
Wissen, wie man eine Relaisfunkstelle bedient und die Notwendigkeit
der Relais-Öffnung durch
einen Rufton (von 1750 Hz) oder
CTCSS ( Selektiv-Rufton-Öffnung ) und
auch der notwendige
Frequenzversatz („Shift“
zwischen Sende- und
Empfangsfrequenz ).
8c B a n d p l ä n e
( englisch: bandplanning )
8c1
Wissen, warum
man Bandpläne ( Frequenzbereichspläne )
benutzt.
Wissen, wie man einen
Bandplan liest und ihn zu interpretieren versteht.
8d Anschluß eines Mikrofons oder anderer Signalquellen an den Sender
8d1
Wissen, daß
alles, was außer dem ursprünglichen Original-Mikrofon am Sender angeschlossen
ist,
einer sauber eingestellten PTT-Steuerung und korrekter Audiopegel bedarf.
8e V o r f ü h r e n , wie
man einen F u n k k o n t a k t
h e r s t e l l t
Dieser
Programmabschnitt wird in Form praktischer Tests unter Auf-
sicht der offiziellen Prüfer durchgeführt und ist ein Teil der Prü-
fung.
8e1
Demonstrieren: die
Abstimmung auf ein FM-Sprach- und ein Datensignal mittels eines VHF/UHF-
Tranceivers. Wissen, wie man die Signalstärke ( das S-Meter )
abliest.
8e2
Demonstrieren, daß
man einen VHF-Sender/Empfänger vorschriftsmäßig im Simplex - Betrieb be-
dienen kann.
Anmerkung: Bedienen folgender
Regler: Frequenzabstimmung, Squelch,
Lautstärkeregelung
Wissen, was die ausgetauschten Rapporte bedeuten für die Dauer einer
Verbindung. Einen Simplex
Kontakt herstellen und Rapporte austauschen.
8e3
Demonstrieren, daß
man einen HF-Sender/Empfänger bedienen kann, das Gerät auf ein Einseiten-
bandsignal (SSB) und ein CW- (
Telegrafie ) Signal einstellen kann. Ablesen
der Signalstärke am
S - Meter.
8e4
Demonstrieren, daß
man einen HF-Sender/Empfänger in Einseitenband-Betrieb (SSB) bedienen
kann.
Anmerkung:
Bedienen der Frequenzabstimmung,der RIT oder Clarifier,
der
Lautstärkeregelung,HF-Leistungsabstimmung, Mikrofonpegel und
des
Antennenanpaßgerätes.
Einen SSB-Kontakt auf HF herstellen und Raporte austauschen kann.
8e5
Demonstrieren, wie
man einen allgemeinen Anruf (CQ) auf VHF/UHF macht und dann Frequenz-
wechsel (QSY) vereinbart, um die Anruf-Frequenz wieder freizumachen.
8f A n s c h l u ß e
i n e s S e n d e r s
– E m p f ä n g e r s
Dieser
Pogrammabschnitt wird in Form praktischer Tests unter Auf-
sicht der offiziellen Prüfer durchgeführt und ist Bestandteil der
Prüfung.
deutsche
Übersetzung von
ON8BN - 11
-
8f1
Demonstrieren, daß
man einen Sender/Empfänger an eine
Stromversorgung und an eine Antenne
( Speiseleitung ) anschließen kann.
8f2
Demonstrieren, bei
Verwendung eines λ/2 –
Dipols mit verstellbaren Elementen, daß sich das
SWV, Stehwellenverhältnis, in
Abhängigkeit der Elementlänge verändert
und anschließend auf
kleinstes SWV einstellen.
Anmerkung:
Die Elemente können nicht angepaßt werden, während der
Sender in Betrieb ist d.h., man muß schon die genaue Vorgehenswei-
se vorführen.
9. Die
S i c h e r h e i t
9a G e f a h r e n q u e l l e n : Netzspannung,
Netzteile, Batterien ( Akkus ) mit hoher
Kapazität
9a1
Wissen, daß hohe Spannungen ( Hochspannung! ) sehr gefährliche
Spannungsschläge hervorrufen
können, und daß hohe Ströme (
Starkstrom! ) zu Überhitzungen und Bränden führen können.
9a2
Wissen, warum die Netzteile eine gute Erdverbindung über
das Netz haben müssen.
9a3
Wissen, daß jegliche Elektroinstallation und Geräte
mit einem Abschalter und einer Sicherung ver-
sehen sein müssen.
9a4
Wissen, daß man an einem elektrischen Gerät nur
arbeiten darf , wenn der Stecker aus der Steck-
dose gezogen ist.
9a5
Wissen, wie ein Netzstecker mit Erdschutzkontakt (
sogenannter Schuko – Stecker ) installiert wird.
9a6 Begreifen, warum
es nötig ist, einen klar definierten Hauptabschalter zu haben, der bei Gefahr
das
gesamte Netz abschaltet.
9b E r g r e i f e n von
M a ß n a h m e n und U
n f a l l v e r h ü t u n g
9b1
Wissen, daß bei einem durch Elektrizität veursachten
Unfall zu allererst die Netzspannung abge-
schaltet werden muß.
Wissen, daß man vom Unfall
Betroffene erst nach Abschalten des Stroms anfassen darf.
9c S t a t i o n s g e s
t a l t u n g und S a u b e r k e i t
9c1
Wissen, daß man elektrische Leitungen nicht einfach
herunterhängen lassen soll : man kann dar-
über stolpern und auch die Isolation
beschädigen.
9c2
Wissen, daß Drähte und Antennen über dem Erdboden
angemessen plaziert und abgesichert sein
müssen.
9c3
Wissen, daß Antennen und Speiseleitungen
nicht zu nah an elektischen Leitungen
verlegt werden
dürfen.
9c4
Wissen, daß Antennenbau gefährlich ist, und es
ratsam ist, sich von jemandem helfen zu lassen.
Wissen, daß wenigstens ein
Erwachsener anwesend ist.
9c5
Wissen, daß man während der Sendung die Antenne
nicht berühren kann und sie so montiert sein
muß, daß auch zufälliges Berühren möglichst vermieden wird.
Anmerkung:
Dies trifft nicht für Geräte mit kleiner Leistung, wie
kleine Portabel-Tranceiver zu.
9c6
Wissen, daß hoch aufgehängte Antennen mit einem
Blitzschutz vesehen sein müssen.
deutsche
Übersetzung von
ON8BN
- 12
-
9d r i c h t i g e r G
e b r a u c h von K o p f h ö r e r n
9d1
Wissen, daß eine übermäßig hohe Lautstärke den
Gehörgang schädigen kann, und das ist
beson-
ders beim Gebrauch von Kopfhöhrern der Fall.
Auf der letzten Seite befindet
sich eine Tabelle mit folgenden 9
S y m b o l e n :
Pile ou batterie
Zelle oder Batterie
Fusible
Sicherung
Lampe à incandescence
Glühbirne
Résistance
Widerstand
interrupteur(monopolaire)
einpoliger Schalter
Antenne
Antenne
Mise à la terre
Erdverbindung, Erde
Microphone
Mikrofon
Haut parleur
Lautsprecher
E
N D E
der Ü
B E R S
E T
Z U N
G
_______________________________________________________________________
Anmerkung zur Übersetzung
von ON8BN: Die Schrift in
SCHRÄG-GEDRUCKTEN BUCH-
Anmerkung zur HAREC-Lizenz
( englisch: Harmonized Amateur Radio Examination
Certificate )
Es handelt
sich um eine internationale Amateurfunk-Prüfungs-Bescheinigung, d.h. eine Erklärng,
die
den CEPT-Anforderungen der Stufe A oder B entspricht mit den entsprechenden
Ausstellungs-
formalitäten,
meist in Englisch, Deutsch, Französisch und bereits 1980 durch die IARU unter:
T/R 61-02 CEPT
eingeführt wurde.